Phänomene der Aufstellungsarbeit (Part 1)

Es hat viele Jahre gebraucht, bis ich wirklich verstanden habe wie wichtig dieses Phänomen ist. Es war ein schwer zu akzeptierender, mit vielen Supervisions-stunden begleiteter Prozess.

Inzwischen spüre ich die Wahrhaftigkeit und Wichtigkeit dieses Phänomens. Es ist das Phänomen eine Aufstellung abzubrechen, scheinbar ohne Ergebnis, mittendrin. Es ist im Laufe der hunderten von Aufstellungen, die ich geleitet habe, bisher ca 5 mal passiert - also wirklich überschaubar. Aber es ist passiert.

Die Aufstellung hat ganz normal begonnen, alle Repräsentanten standen im Feld, die allgemeine Stimmung war klar und dennoch hatte ich schon ein ganz eigenartiges Bauchgefühl. Nicht zuordenbar. Die erste Runde beginnt in der ich alle frage, was sie fühlen, wie der Prozess des Hereinstellens war und ob sie einen Bewegeungsimpuls hätten. Die Antworten bestätigen mein Bauchgefühl von vorhin. NIEMAND fühlt irgendetwas. Keine Impulse, Nichts. Das Feld ist wie auf Pause, zu, geschlossen.

Ich mache das was ich dann immer mache, Ich lehne mich an die Wand, kommentiere genau diese Leere laut und warte. Warte auf Impulse vom Feld. Oft kommt dann ein: "Hier fehlt etwas Wesentliches" oder "Hier stimmt etwas nicht!". Aber es kommt nichts. Ich frage die Person, die aufstellt - sie ist auch ratlos und leer, wie abwesend. Ich warte.

Dann plötzlich der Impuls: Glasklar. Hier geht es um ein lang gehütetes Geheimnis. Ich frage nach. Die Person, die aufstellt bekommt ganz viel Energie, erinnert sich an Andeutungen hier und da, Gerüchte, Tuscheleien, abgebrochene Gespräche mit ihrer Großmutter. Wir stellen das Geheimnis als Position dazu um zu überprüfen, wie und ob das Feld reagiert. Und wie es reagiert. Alle schrecken auf und gehen einen großen Schritt zurück. Dann wieder nichts. Ich habe eine große Achtung vor familiären Geheimnissen, da kann man nicht einfach so reinfahren und herum graben. Das tu ich auch nicht.

Es bewegt sich nichts mehr. Wir brechen die Aufstellung an diesem Punkt ab. Ich spreche nach der Aufstellung noch mit der betroffenen Anliegen-bringerin. Ich lade sie ein nachzufragen, achtsam und vorsichtig aber doch, denn es scheint für ihr Leben (es war ja ein Thema von ihr heute), wichtig zu sein. Ich bitte sie sich zu melden, wenn sie mehr weiß.

Monatelang höre ich nichts. Ich frage aber auch nicht nach. Alles hat seine Zeit. Dann kommt die Person zu einem Einzelberatungstermin, erzählt mir unter Tränen die Geschichte, die sie erfahren hat, wir arbeiten daran weiter. Es dauert mehrere Sitzungen bis der Schmerz, die daraus resultierenden Muster und was das jetzt für ihre Zukunft bedeutet durch ist. Ich habe solchen Respekt für das Feld und wie vorsichtig es mit uns umgeht. Es hat die Informationen und vor allem die Gespräche mit den Betroffenen gebraucht um dieses Thema zu sichten.

In diesem Sinne: Lösen, lachen, leichter werden - Love, live, laugh!

Alles Liebe, Mag. Claudia Schwab-Eckl

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