Situationsbedingt erprobe ich gerade etwas, das ich in den letzten Jahren immer wieder gemacht habe. Allerdings ausschließlich mit Menschen, die ich bereits als KlientInnen gehabt hab und die geografisch weit weg waren.
Ich mache Beratungen am Telefon und ich muss sagen, ich staune.
Die Person, ich nenne sie hier Nina, meldet sich erstmals. Wir klären die Rahmenbedingungen und heutige Anliegen ab. Es geht um die aktuelle Situation zuhause. Der Mann arbeitet viel mehr als sonst, die gesamte Belastung (Kinder, Haushalt etc.) bleibt bei ihr. Der Mann kommt gestresst und erschöpft nachhause. Nina ist auch vom Tag kaputt. Sie kann neben den Kindern kaum mit Freundinnen über ihre Situation plaudern sich austauschen. Der Mann hat kein Ohr dafür. Nina fühlt sich alleine und ungehört in ihrer Not. Sie berichtet, dass ein Teil von ihr so etwas sagt wie: "Jetzt stell Dich nicht so an, sei froh, dass W. überhaupt einen Job hat, so schwer kann das doch nicht sein mit den Kids etc." und ein anderer Teil sagt so etwas wie: "Mir ist alles zuviel. Die Kids den ganzen Tag beschäftigen, mich dauernd ums Essen kümmern. Ich hab gar keine Zeit für mich alleine!"...
Ich lade Nina ein 2 Gegenstände in Ihrem Zimmer, wo sie sich für die Telefonberatung alleine zurückgezogen hat, auszusuchen. Eines für den Teil, der so streng mit ihr spricht, einen für den Teil der überfordert ist. Sie wählt einen Polster für den überforderten Teil und eine Metalldose für den strengen Teil. Sie findet für beide Teile am Boden einen Platz, macht sie dadurch sichtbar. Dann meint sie: "Die sehen sich gar nicht! Der eine schaut in die ganz andere Richtung!" Ich lade sie ein, die zwei Gegenstände so hinzudrehen, dass sie sich sehen und frage sie, welchen Teil sie zuerst spüren möchte.
Nina entscheidet sich für den überforderten Teil. Sie spricht aus, was sie fühlt, weint, spürt alles was da ist und richtet ihre Worte an den strengen Teil. Klar, ohne Drama, sie sagt was ist. Dann wechselt sie die Position und geht in den anderen Teil. Ich wiederhole was der überforderte Teil gerade gesagt hatte um sicherzugehen, dass der strenge Teil das auch hören kann.
Dann kommt der strenge zu Wort, er ist sichtlich berührt von dem was er da gerade gehört hat, wirkt schon milder gestimmt und bringt auch seine Variante der Situation. Wir wiederholen das nochmal und am Ende lasse ich Nina von Außen auf beide Teile schauen. Ich erinnere sie daran, dass sie sich nicht entscheiden muss, dass beide Teile wichtig sind und ihr Berechtigung haben. Dass es hilfreich ist, beiden Platz zu geben und sei es auch nur für wenige Minuten. Ihnen zuzuhören.
Nina fühlt sich viel ruhiger, die Auszeit (ihr Mann hat während der Abendberatung auf die Kids geschaut) hat ihr gut getan. Sie atmet wieder tiefer und freier.
Am Ende frage ich: "Wie war das für Dich?"
Sie antwortet: "Ich bin total baff - ich hätte nie gedacht, dass mir eine Telefonberatung so gut tun kann und ich so klar spüren kann was los ist - ich DANKE DIR sehr! Ich möchte für nächste Woche wieder etwas ausmachen - das brauch ich jetzt für mich regelmäßig!
Für Telefonberatungs-Vereinbarungen ruf mich einfach an: 0676-690 36 31 - weltweit via Whatsapp Call oder normal per Telefon.
In diesem Sinne: Lösen, lachen, leichter werden - Love, live, laugh!
Alles Liebe, Mag. Claudia Schwab-Eckl
