Unser Körper ist SEHR "gscheit!" Die Symptome wollen uns etwas sagen/zeigen/aufzeigen uns an etwas erinnern...
Bei einer Symptomaufstellung schauen wir das „worum es wirklich geht“ genauer an. Mir ist wichtig, dass Symptome ärztlich abgeklärt werden, bevor wir eine Aufstellung dazu machen. Denn ein schmerzhaftes Knie kann auch von einem Meniskusriss kommen und da vertraue ich sehr den ChirurgInnen 😉 Wenn aber die ÄrztInnen schon das Beste gegeben habe, Menschen bei der TCM, Homöopathie etc. etc. Hilfe gesucht haben, sich das Symptom aber nicht wirklich verändert hat, dann ist es (meiner Meinung nach) spätestens Zeit für eine Symptom-Aufstellung!
Wir beginnen meistens mit den 2 Positionen: „KlientIn“ und „Symptom“, manchmal stelle ich auch die Position „das worum es wirklich geht“ dazu.
Was mich sehr berührt ist die Klarheit. Es spürt sich so an, als wären die Körper und Symptome so dankbar, dass endlich jemand „dahinter“ schaut!
Ein paar konkrete Beispiele (ich fingiere Geschlecht und Alter, damit die volle Anonymität meiner KlientInnen gewahrt bleibt!)
1.) Eine Person kommt mit dem Symptom von Erschöpfungszuständen und Antriebslosigkeit. Das Symptom wird so aufgestellt, dass die DarstellerIn beim Fenster raus in den Himmel schaut und ganz von der KlientIn abgetrennt ist. Ich weiß (aus dem Vorgespräch), dass die Mutter der Person sehr früh verstorben ist. Das Symptom sucht die Mutter und ist so damit beschäftigt, dass es gar keine Kraft für das jetzige Leben mehr übrig hat. Bei der Nachfrage wird klar, dass damals dem kleinen Kind nicht erklärt wurde, was mit der Mutter passiert war, es gab keinen Raum für Fragen oder Gespräche. Die Überforderung von damals zeigt sich heute noch in der Überforderung mit dem Alltag! Bei der Aufstellung wird dem kleinen Kind von damals alles genau erklärt. Ein Blickwechsel vom Himmel auf den Raum/die Klientin wird dadurch möglich. Es steht wieder Kraft zur Verfügung!
2.) Eine Person hat seit Ewigkeiten Essprobleme. Im Vorgespräch wurde (auf mein Nachfragen) schon klar, dass ein Großvater im 2. Weltkrieg so hungern musste, dass er sogar Gras gegessen hat. Bei der Aufstellung wird der Großvater dazugestellt. Wir unterscheiden zwischen seinem Schicksal und seinen Erlebnissen und dem Leben der Person die aufstellt. Auch wenn das komisch klingen mag, aber die gute Absicht der vielen Esserei war, den Magen des Großvaters zu füllen. Erst als die Absurdität der guten Absicht klar wird, kann die Person mit dem unkontrollierten essen aufhören!
3.) Eine Person kommt mit dem Anliegen: Heuschnupfen mit Asthmaanfällen. Der Allergietest hat ergeben. Allergie auf „Alles was grün ist und wächst“. Beim Vorgespräch stellt sich heraus, dass der Vater der Person Marihuana („Gras“) abhängig ist und kein Kontakt besteht. Wir stellen bei der Symptomaufstellung den Vater dazu. Die Person reagiert quasi allergisch auf den Vater. Lösende Sätze helfen, das Körpersymptom los zu lassen und sich um das zu kümmern, worum es wirklich geht, nämlich die Vaterbeziehung.
Für mich als Aufstellungsleiterin sind die Symptomaufstellungen deshalb so spannend, da es kaum Bereiche gibt, bei denen man das Ergebnis so klar ablesen/überprüfen kann. Dennoch ist mir wichtig hier festzuhalten, dass es (natürlich!) keinen Heilungsanspruch geben kann und dass jeder Schritt, jede Methode einen Beitrag zur Gesundung darstellen! Manchmal zeigt sich z.B. nach einer Aufstellung ein völlig neuer Therapieweg, der vorher nicht da war und der greift dann. Wer und was dann genau geholfen hat, ist eben unklar und auch gar nicht so wichtig! Hauptsache es hilft!
In diesem Sinne: Lösen, lachen, leichter werden - Love, live, laugh!
Alles Liebe, Mag. Claudia Schwab-Eckl